House of Orange

House of Orange Dresden

House of Orange – Zwischen Kunst und Kuchengabel

Manchmal geht man nicht einfach nur in ein Café – manchmal tritt man durch eine Tür und steht plötzlich in einer kleinen Parallelwelt. So ist es mir im House of Orange in Dresden ergangen. Ein Ort, der nicht fragt: „Kaffee oder Tee?“, sondern eher: „Wonach sehnst du dich heute – nach Ruhe, nach Farbe oder vielleicht nach ein bisschen Poesie auf dem Teller?“

Ich schlendere durchs Wallgässchen, zwischen Kopfsteinpflaster und spätsommerlicher Sonne, und schon draußen merke ich: Hier hört der Alltag auf. Von außen wirkt das House of Orange nicht wie ein klassisches Café, sondern eher wie eine Einladung – ein Experiment zwischen Kunst und Küche.

Ein Wohnzimmer voller Farben

Innen empfängt mich ein Raum, der sich irgendwo zwischen Atelier, Galerie und Wohnzimmer bewegt. Knallige Farben treffen auf verspielte Formen, an den Wänden hängen Bilder und Objekte, die man nicht nur ansehen, sondern auch fühlen möchte. Es ist lebendig, warm und voller Energie. Und die Menschen? So freundlich, entspannt und offen, dass man sich sofort willkommen fühlt – fast so, als hätte das ganze Team ein geheimes Motto: „Komm, setz dich – hier bist du richtig.“

Kulinarische Kunstwerke

Peach & Thyme Romance.

Am Fensterplatz starte ich mit einem Glas Wasser – und bestelle als erstes die Peach & Thyme Romance. Der Name klingt nach Sommertagebuch, und genauso schmeckt es: frischer Pfirsich, aber nicht zu süß, begleitet von einem Hauch Thymian, der die Frucht erdet, statt sie zu übertönen. Die Textur liegt irgendwo zwischen Mousse und Erinnerung – leicht, verspielt, aber mit Nachhall.

Zweiter Gang:

Peach Perfekt

Als nächstes folgt der Peach Perfect. Und ja, der Name ist Programm. Hier ist der Pfirsich warm, fast karamellisiert, ein wenig rauchig – wie ein spätes Sommergrillen. Dazu kommt ein nussiger Crunch, der Kindheitsmüsli wachruft, aber viel raffinierter schmeckt. Was mich begeistert: Das Menü arbeitet mit Zutaten, die jeder kennt – doch sie werden mutig, neu und überraschend kombiniert.

Dritter Gang:

Sticky Situation

Dann kommt der Moment, an dem man nicht mehr teilen möchte: Sticky Situation. Ein Dessert auf Haferbasis, cremig und klebrig, süß und gleichzeitig tief im Aroma. Es zeigt, wie wandelbar ein so schlichtes Korn sein kann. Für mich schmeckt es nach einem freundlichen „Bleib doch noch ein bisschen.“ Und genau das mache ich.

Vierter Gang:

Himbeer-Pflaumen-Cheesecake

Natürlich nicht, ohne noch einmal an der Vitrine schwach zu werden: Ein Stück Himbeer-Pflaumen-Cheesecake landet auf meinem Teller – und sofort auch in meiner persönlichen Kuchen-Top-10. Der Boden: mürbe und perfekt. Die Frucht: frisch, leicht sauer, wunderbar ausbalanciert. Die Creme: cremig, aber niemals schwer. Das ist kein Cheesecake, das ist ein Statement – und ein sehr gutes noch dazu.

Mehr als nur ein Café

Was das House of Orange besonders macht? Es ist vegan, glutenfrei, bio und regional – und trotzdem frei von Dogma. Hier geht es nicht ums Kalorienzählen oder Optimieren, sondern ums Loslassen. Um Pausen. Um Schönheit auf dem Teller und im Raum. Man darf hier einfach sein, genießen, durchatmen.

Ein Ort mit Seele

Wer also einen Platz sucht, der ein bisschen nach Zukunft schmeckt – mit Haltung, Herz und einem untrüglichen Gespür für gute Zutaten – sollte unbedingt vorbeischauen. Das House of Orange ist kein Café im klassischen Sinn. Es ist eine Idee, ein Konzept, ein Erlebnis, das gleichzeitig satt und glücklich macht.

Bis bald
Max von maximallokal

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